Für die Wohnung des Bankiers Dr Dietrich Moldauer Material: Messing patiniert, Seidenschirm, alle anderen Farben sind möglich.
Literatur: Sekler, Josef Hoffmann – Das architektonische Werk, Salzburg und Wien 1982, S. 476; Josef Hoffmann, Wohnung Baron Dietrich Moldauer, Wien I., Opernring 19, Publikation Sonderanfertigung.
Im Jahr 1912 erhielt Josef Hoffmann den Auftrag, die in dem Haus Opernring 19 gelegene Wohnung des Barons Dietrich Moldauer umzubauen und vollständig einzurichten.
Die Wohnung war etwa 300 m2 groß; Hoffmann hat sie vollständig neu adaptiert, also auch Zwischendecken eingezogen, neue Türen und Türstöcke eingebaut und in der gesamten Wohnung Spannteppiche verlegen lassen. Die Wohnung wurde durchwegs mit von Hoffmann entworfenen Möbeln, die vermutlich in der Tischlerei Soulek ausgeführt worden sind, ausgestattet. Tapeziert war die Wohnung mit von Hoffmann und von Peche entworfenen Tapeten, die Beleuchtungskörper waren alle nach Entwürfen Josef Hoffmanns von der Wiener Werkstätte angefertigt. Dies trifft auch auf den großzügigigen Luster für das Speisezimmer zu, der ganz im klassizistischen Stil, den Hoffmann etwa ab 1907 bevorzugt hat, gehalten ist.
Der Luster ist ein exzellentes Beispiel für den von Hoffmann während der Fertigstellung des Palais Stoclet im Jahr 1909 begonnenen Weg aus der geometrischen Reduktion in den Neoklassizismus. Im Luster vereinbart in sich Merkmale beider Stilrichtungen in beeindruckender Weise.