Der Reversal Chair von Juri Roemmel passt überall hin, wo Ästhetik gefragt ist und ein guter Bürostuhl fehlt. Sein Charakter: zwei starke Positionen. Mal Kniestuhl, dann reduziertes Sitzmöbel mit Rückenlehne.
Es gibt Wohnbereiche, die keine Bürostühle vertragen – das machte das Homeoffice deutlich. Und trotzdem braucht man sie, um intensive Aufgaben erfolgreich zu bewältigen. Genau für diese privaten Räume ist der Reversal Chair gemacht. Er stellt die Welt des normalen Bürostuhls auf den Kopf – und das ist wörtlich zu nehmen. Mit unsichtbarer Mechanik und dem Zug an einer edlen, kleinen Lasche verwandelt sich der Stuhl mit Rückenlehne in einen Kniestuhl.
Das Stuhlkonzept entstand während einer Recherchenarbeit an der ECAL (école cantonale d’art de Lausanne) in Lausanne und wurde nach seinem Abschluss zusammen mit Tecta weiterentwickelt. Ein Chamäleon, mal mit Rückenlehne, mal als Kniestuhl gedacht, dass seinem Menschen Haltung verleiht und für eine bessere Durchblutung und Atmung sorgt. Wie? Beim Kniestuhl ist der Winkel zwischen Bein und Körper größer, so dass sich die Sitzposition aufrecht wie rückenfreundlich entfalten kann und der Körper besser durchblutet wird.
„Ich würde es als Werkzeug zum Sitzen betrachten,“ unterstreicht Juri Roemmel. Allerdings ein Werkzeug, das die technischen Komponenten elegant versteckt. Die kräftigen Beschläge sind unter dem bequemen Sitzpolster eingelassen, der Kipppunkt des Stuhles erfolgt über eine Drehachse. Dass das Möbel dabei grafisch und linear wirkt, ist kein Zufall. Bevor Juri Roemmel Industriedesign studierte, arbeitete der gelernte Grafiker mit Symbol und Schrift. Was sein Design heute auszeichnet?