Mies van der Rohe meldete 1931 ein Patent für ein „multifunktionales Ruhemöbel“ an. Ergonomisch als auch elegant sollte es sein, freischwingend und hängend, sowohl für den Innen- als auch für den Außenbereich einsetzbar.
Bis heute kondensiert die Hängeliege F42E den Moment des Schwebens in einem Möbel, das wie ein Flügelschlag wirkt und in Räumen als Silhouette Funktionalität, Ästhetik und Zurückhaltung verbreitet, während ihr Pendant, die mit der gleichen Liegefläche ausgestattete verstellbare F42E1, mit ihrem Kraggestell das Schwingende des Kragstuhls zitiert.
Entworfen wurden die Liegen von Mies van der Rohe für ein Villen-Ensemble in Krefeld. Die heute als Museen bekannten Gebäude, Haus Lange und Haus Esters, die auf der Krefelder Wilhelmshofer Allee in direkter Nachbarschaft liegen, waren von den Gründern der Vereinigten Seidenwebereien Hermann Lange und Josef Esters in Auftrag gegeben worden und als private Wohnhäuser für ihre Familien gedacht.
1930 stellt sie Mies van der Rohe fertig und zeichnet für diese geradlinigen, fast japanisch anmutenden Gebäude die Liegen mit Federaufhängung und Kraggestell, die heute beide noch von Tecta hergestellt werden und das Oskar-Schlemmer-Signet für originalgetreu reeditierte Bauhaus-Möbel tragen.