Durch ein leichtes Antippen schwingt sich die Oberplatte zur Seite. Man erwartet förmlich ein Surren, doch die Bewegung folgt der Hand lautlos. Wolfgang Hartauers Tische sind kleine Wunderwerke. Zylinder, wie Skulpturen, die Räumen Ausdruck verleihen. Vor ihrer Konstruktion stand die Suche nach einem passablen Couchtisch. Nichts Passendes gefunden? Hartauer machte aus dem Mangel eine Tugend und entwarf selbst.
Der Ulmer, der in München Architektur studierte, schuf aus MDF Ringe, die sich nahtlos wie Jahreskreise eines Baumstammes aufeinander fügen. Dass der Tischfuß des größeren Möbels innen hohl bleiben würde, hatte für ihn einen schönen Zweitnutzen: Stauraum schaffen. Dieser Tisch ist nicht nur ein Tisch. Die schwarz durchgefärbten MDF-Reifen liefern Struktur.
Die Tischplatten, zur Seite auskragend und drehbar, schaffen Abstellflächen und geben den Blick ins Innere frei. „Alles was zum Vorschein kommt, soll schön sein,“ ist Hartauer’s Credo. Das Innen überrascht: minutiös verarbeitet, die Bewegung möglich durch eine Spindel aus Edelstahl, die sich auf Gleitlagern lautlos drehen lässt. Perfekt wie ein Uhrwerk. So wandeln sich Hartauers Tische zum Objekt, erinnern an die Wolkenbügel El Lissitzkys, an die minimalistischen Skulpturen Donald Judds und fügen sich nahtlos in die Tecta-Kollektion ein.
Ein Zitat auf die Tecta-Kragstühle und Objekte, die Empfindungen auslösen: nach der Liebe zur Genauigkeit, Präzision und Einfachheit. „Etwas schaffen, das sich visuell nicht abnützt,“ lautet Hartauers Anspruch. Das Ergebnis: architektonische Möbel, die miteinander korrespondieren und Raum-Bildung schaffen.