Die ersten Entwürfe von Pierre Paulin werden zwischen 1953 und 1959 von den Möbelunternehmen Meubles TV und Thonet France editiert. 1959 beginnt seine Zusammenarbeit mit Artifort, der damalige Inhaber Harry Wagemans erkennt sehr früh das Talent des jungen Franzosen, die Zusammenarbeit wird bis Mitte der 70er-Jahre dauern. In dieser Zeit entwickelt Pierre Paulin sehr kreative Modelle, wie seine Tulip-Sessel oder den berühmten Mushroom-Sessel, aber auch klassischere Modelle. Das Modell 442, 1962 von Artifort herausgegeben, zählt zu den braveren Entwürfen, die Pierre Paulin neben anderen avantgardistischen Kreationen (Ribbon Chair, The Tongue) in dieser Zeit gezeichnet hat. 2015 reeditiert Ligne Roset dieses Sofa unter dem Namen ANDY. Mit seinem Modell CM 442, jetzt ANDY bei Ligne Roset, reinterpretiert Pierre Paulin das berühmte Sofa von Florence Knoll (1954), zeichnet jedoch die Umrisse weicher, reduziert die Anzahl der Knöpfe und verzichtet somit auf die strenge quadratische Absteppung, lässt alle Querstreben des Metallgestells weg und behält nur die vier Füße, kurz, er zeichnet ein neues Sofa für den privaten Bereich, sinnlich und elegant. Ein besonders feines Detail sind die Chromfüße, die sich in den Armlehnen vorne und hinten bis nach oben fortsetzen. Dieses sowohl von vorne als auch von hinten sehr elegante Merkmal erfordert eine äußerst exakte Fertigungsqualität von den Näherinnen und von den Polsterern. Kappnähte auf dem Korpus und Keder auf den Sitz-und Rückenkissen unterstreichen die hochwertige Verarbeitung. Ursprünglich als Ledermodell gedacht, ist ANDY für viele Stoffbezüge geeignet und ist in diesem Fall auch abziehbar.