Diese aufwändig, im Mundblasverfahren hergestellten Tafelgläser bzw. Farbgläser sind nicht nur einfach durchgefärbt, sie erhalten Ihre Farbigkeit durch die Überfangtechnik. In ein oder mehreren Schichten wird das Farbglas auf ein klares oder durchgefärbtes Trägerglas aufgebracht.
Hierbei sind die Variationsmöglichkeiten nahezu unbegrenzt. So sind mehrfarbige Überfänge, gleichmäßige Verläufe und leichte Schattierungen ebenso möglich wie wolkige oder aufgerissene Gläser.
Weiße Milchgläser in Opak oder Opal, die zwar Licht durchlassen, aber den Blick verwehren, sind ein weiterer großer Anwendungsbereich.
Zuerst wird der spätere Überfang als flüssiger Glasposten an die Glasmacherpfeife gebracht. Dabei ist die Form für das Aussehen des späteren Überfangs entscheidend.
Eine runde Kugel ergibt einen gleichmäßigen, ein birnen-förmiger Glasposten einen verlaufenden, kleine Kerben einen abgerissenen Überfang. Auf diesen kleinen Ballon (Kölbel) wird dann das flüssige Trägerglas aufgebracht und zu einem Zylinder aufgeblasen. Auch beim Glasblasen selbst wird Einfluß auf das Aussehen des Überfangs genommen.
Nach der Fertigstellung des Glaszylinders sind die weiteren Bearbeitungsschritte mit der Herstellung der komplett durchgefärbten Gläser identisch.
Die gezielte Steuerung von Form und Farbgebung des Überfangs erfordert ein hohes Maß an Erfahrung und an handwerklichem Können des Glasmachers.
Die Größe der einzelnen Tafel ist ca. 60 x 90 cm, ihre Stärke beträgt etwa 3 mm. Alle Tafeln werden mit Natursaum geliefert. Kleinere Abweichungen in den Abmessungen sind durch die handwerkliche Einzelanfertigung gegeben.