Eine nagelneue Rückhaltekonstruktion stabilisiert und verstärkt die Bodenmasse in situ. Die Technik besteht aus dem Einbringen und Verpressen - in der Regel subhorizontal - von eng beieinander liegenden schlanken Stahlbewehrungsstäben oder "Nägeln", die typischerweise in einer stahlgitterarmierten Spritzbetonverkleidung verankert sind, die an der Vorderseite des Aushubs angebracht wird, um eine kontinuierliche Unterstützung zu gewährleisten. Bodennagelwände sind relativ flexibel und nur für den Aushub über dem Grundwasser geeignet.
Bauablauf
Aushub eine Ebene nach der anderen
1. Erster Aushub eines kleinen, freitragenden Schnittes, typischerweise 1 bis 2 m hoch, und Einbau des Bewehrungsmattens
2. In-situ-Bodenbewehrung durch Einbau und Verpressen von nicht vorgespannten, passiven Elementen oder "Nägeln", unmittelbar gefolgt von der Platzierung des Verkleidungselements, d.h. Spritzbeton
3. Bau der nachfolgenden Aushubarbeiten, Einbau der nächsten Nagelreihen und Vorstehen der Betonverkleidung bis zur Stabilisierung der Wand
4. Endgültige genagelte Wand
Anwendungsbereiche
- Bodenbewehrung, Bau von Erdrückhaltesystemen
- Geeignet für enge Bereiche mit schwierigem und eingeschränktem Zugang
- Untermauerung und Stabilisierung
- Realisierung von hohen und/oder steilen Schnitten zur Maximierung des Entwicklungsraums
- Nicht einsetzbar in Böden ohne kurzfristige Kohäsion, da Bodennägelwände eine Bodenverformung (Hang, Aushub) erfordern, um die Bodennagelkräfte effizient zu mobilisieren
Umweltauswirkungen
- Vibrationsfrei
- Bodenabtrag
- Beschränkung auf Arbeitsbereiche ohne Grundwasserspiegel während des Aushubs
- Schutz der unmittelbaren Umgebung bei der Spritzbetonprojektion (Gebäude, Verbund,....)
- Eine stabile, trockene und ebene Arbeitsplattform ist erforderlich
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