Das Handschuhfach, das von Finn Juhl für seine Frau Hanne Wilhelm Hansen entworfen wurde, wurde 1961 von Ludwig Pontoppidan auf der Ausstellung der Schreinerinnung vorgestellt. Diese Ausstellung zum 25-jährigen Jubiläum von Finn Juhl wurde zu seiner letzten Ausstellung dieser Art.
Die Ausstellung von Finn Juhl von 1961 wurde zum Mittelpunkt der scharfen Kritik, vor allem von Designern wie Børge Mogensen und Arne Karlsen, die Anhänger der Klint School of Furniture Design waren. Ihre Sichtweise basierte auf einem sozialästhetischen Funktionalismus, bei dem unnötige Dekoration verpönt wurde.
Aber die Zeit hat bewiesen, dass seine Kritiker Unrecht haben. Die Entwürfe von Finn Juhl besitzen in der Tat eine lange Lebensdauer. Finn Juhl war mit seinem künstlerischen Designansatz einer der wenigen, der sowohl die Funktionalität als auch das feine Detail beherrschte. Obwohl Frauen nicht mehr wie in den 1960er Jahren Handschuhe tragen, bewährt sich Finn Juhls Neuerfindung der traditionellen Kommode noch mehr als 50 Jahre später.
Dieses Schmuckkästchen eines Handschuhfachs, mit seinem exklusiven Äußeren aus Kirschbaum und Messing in Kombination mit einem kühnen, farbenfrohen Interieur, wirkt heute wie eine außergewöhnliche Hommage an die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft.
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